Kommentar zum Kinderbecken im Römerbad Politik geht baden

Meinung · Den Bau eines Kinderbeckens im Römerbad hätte die Politik früher und günstiger haben können.

Der Bau eines neuen Kinderbeckens im Römerbad ist eine unendliche Geschichte. Seit das alte Planschbecken vor sechs Jahren aus hygienischen Gründen geschlossen wurde, gibt es in dem Freibad, das Jahr für Jahr die höchsten Besucherzahlen in Bonn hat, kein Angebot mehr für die Jüngsten. Und seitdem spielen Stadtrat und Stadtverwaltung miteinander Pingpong. Es geht und geht nicht weiter.

Sollte sich jetzt endlich etwas bewegen, sieht die Rechnung am Ende so aus: Statt einer hochwertigen Variante mit Erlebnischarakter für damals 800 000 Euro, die CDU, Grünen und FDP zu teuer war, bekommt die Stadt im Jahr 2019 für etwas weniger Geld nur ein 08/15-Becken, das kleiner, schlichter und unattraktiver sein wird. Hätte man also besser damals der teureren Variante zustimmen sollen? Das wäre im Nachhinein wohl besser gewesen, nicht nur weil seitdem die Baukostensteigerung immens war. So müssen sich die Politiker heute den Vorwurf gefallen lassen, eine Milchmädchenrechnung aufgemacht zu haben. Andererseits versuchten sie damals, ein Zeichen zu setzen, dass sie nicht jede Rechnung blind abzeichnen. Bemerkenswert ist dabei allerdings, dass technische Laien die Kostenkalkulation von Experten auseinander nahmen und für zu hoch befanden. Das geht meist daneben, wenn man keine Ahnung von der Materie hat.

Schwamm drüber, in der Zwischenzeit ist viel passiert: Es gibt ein Bäderkonzept in Bonn. Und die Hoffnung, die Stadt respektive die Stadtwerke können ein neues Hallenbad mit vielen tollen Angeboten bauen. Aber ein simples Planschbecken errichten zu lassen, dazu ist die Politik nicht in der Lage. Peinlich!

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