Begeisterung für Loks und Anlagen Modellbahnausstellung in Bornheim

Bornheim · Diverse Modellbahnclubs zeigen im Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium ihre Anlagen. Zu den Schmuckstücken gehört ein acht Meter langes Modell des „TEE“.

 Experten unter sich: Martin Röhrig (links) von den Modellbahnfreunden aus Sürth erklärt Werner Radwansky, Vorsitzender des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem, die Feinheiten der etwa 30 Meter langen Anlage seines Vereins.

Experten unter sich: Martin Röhrig (links) von den Modellbahnfreunden aus Sürth erklärt Werner Radwansky, Vorsitzender des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem, die Feinheiten der etwa 30 Meter langen Anlage seines Vereins.

Foto: Stefan Hermes

Man konnte davon ausgehen, bei der Modellbahnausstellung des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem (EBAC) im Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) vor allem auf männliche Fachbesucher zu treffen.

Auch Magdalena Weyer (62) aus Troisdorf, die am Samstagmorgen als einzige Frau unter den fachsimpelnden Männern im weiten Forum der Schule zu finden war, konnte das Vorurteil, dass es sich bei Modelleisenbahnen um „Männerspielzeug“ handelt, nicht ausräumen. „Ich bin nur meines Mannes wegen hier“, sagte sie. Scherzhaft fügte sie noch hinzu: „Ich bin ja froh, dass er dieses zeitintensive Hobby hat, dann kommt er auch nicht auf dumme Gedanken.“

Modellbauer sind auch echte "Eisenbahner"

Bereits zum zweiten Mal veranstaltete der EBAC seine Schau im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, die im Gegensatz zur Börse im Herbst weniger dem Tausch und Verkauf von Schienen, Loks und Zubehör dient. Stattdessen werden die fertiggestellten Anlagen der befreundeten Modellbahnclubs präsentiert. Und da gab es tatsächlich viel zu sehen und zu bestaunen.

Kaum eine Anlage, die weniger als 15 Meter Länge maß. Dabei hat es sich unter den Modellbauern durchgesetzt, die Anlagen in transportablen Modulen anzulegen, die den Auf- und Abbau erheblich vereinfachen. Die meisten Modellbauer sind nicht nur große Kenner ihrer jeweiligen „Spurweite“, die etwas über die Größe der Miniaturloks und ihrer Gleiskörper aussagen, die von der „Spur 0“ im Maßstab von 1:43,5 bis zur „Spur N“, mit einem Größenverhältnis von 1:160 geht, sondern sie sind allesamt auch echte „Eisenbahner“, die sich mit Funktionsweisen von Stellwerken, Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven der realen Vorbilder bestens auskennen.

Acht Meter langes Modell

So kann man auf die einfache Frage, um welches acht Meter lange Modell es sich bei dem „TEE“ genannten Trans Europ Express handelt, den der Modelleisenbahnclub (MEC) Weilerswist in seiner LGB-Anlage (Maßstab 1:22,5) fahren lässt, die präzise Antwort bekommen, dass dieses Schmuckstück von 1957 bis 1987 zwischen den Staaten der EWG, Österreich und der Schweiz verkehrte und immer mit zwei Triebwagen und mindestens fünf Erste-Klasse-Waggons betrieben wurde.

In den insgesamt neun gezeigten Anlagen gab es viele Raritäten und Besonderheiten zu entdecken. Warum etwa sollte man nicht, wie es der Ingenieur Andreas Frechen demonstrierte, die kleinen Viking-Autos, die auf kaum einer Modellbahn fehlen, elektrifizieren? Solch ein blinkendes Blaulicht oder funktionierendes Fernlicht ist in manch einem Nachbau von realistischen Alltagsszenen das Tüpfelchen auf dem i.

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