Schwimmbad-Neubau in Bonn Zehn Architekten planen das Zentralbad

Bonn · Die Stadtwerke Bonn (SWB) drücken weiter aufs Gas bei der Realisierung des neuen Bonner Zentralbads im Wasserland. Jetzt hat der Architektenwettbewerb begonnen, der bis zum Frühjahr dauert. Nur ein Büro bekommt den Zuschlag. Am 27. April tagt das Preisgericht.

Dafür wurden nach dem europaweiten Ausschreibungsverfahren zehn renommierte und erfahrene Architekturbüros (acht aus Deutschland, zwei aus den Niederlanden) ausgewählt. Die Wettbewerbsauslobung ist laut SWB am Donnerstag an die zehn Büros verschickt worden.

Das Preisgericht soll am 27. April tagen und entscheiden, welches Modell der Favorit ist. Im Anschluss werden alle Pläne im Foyer des Stadthauses präsentiert. Die Teilnehmer sollen ein Familien-, Schul- und Sportschwimmbad entwerfen, das eine attraktive Architektur und ansprechende Gestaltung der Innenräume bietet sowie wirtschaftlich realisiert und energieeffizient und klimaverträglich betrieben werden kann.

Wichtiger Bestandteil der Auslobung ist das Nutzungskonzept, das gemeinsam mit der Stadtverwaltung, dem Bonner Sport und den Bürgern entwickelt worden ist. Mit der Verwaltung war untersucht worden, welchen Bedarf die Schulen, Lehrer und Schüler für ein umfangreiches und attraktives Schulschwimmen haben.

Mit den Vereinen und Sportverbänden wurde analysiert, was die Sportler und Sportvereine in Bonn für ihren Trainingsbetrieb und erfolgreiche Wettkämpfe benötigen. Auch Ideen, Wünsche und Anregungen der Bürger flossen in das Konzept ein. Alle Ergebnisse aus der Bürgerwerkstatt, die am 12. November mit rund 2400 Teilnehmern auf dem Münsterplatz stattgefunden hatte, und zahlreiche Zuschriften wurden den Architekten an die Hand gegeben.

Schatz an Ideen, Anregungen und Wünschen

„Sie erhalten damit einen wahren Schatz an Ideen, Anregungen und Wünschen, die die Bonner, junge und ältere, sportbegeisterte und Wellnessschwimmer, eingebracht haben“, erklärte SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock. „Wir freuen uns nun auf die Expertise und die Kreativität der teilnehmenden Architekten und schlagen damit das nächste Kapitel auf dem Weg zu unserem neuen Bonner Schwimmbad auf.“

Zu schnell geht es offenbar der Bonner SPD: Sie beschwert sich, dass die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt nicht zuerst dem zuständigen Bürgerbeteiligungsausschuss vorgestellt wurden. Außerdem will sie wissen, wie hoch die Kosten bisher waren und welche Möglichkeiten die Bonner haben, sich noch zu beteiligen.

Der Stadtrat hatte am 22. September beschlossen, den Stadtwerken den Auftrag zum Bau des neuen Schwimmbades zu übertragen. Das Projekt folgt dabei einem anspruchsvollen Zeitplan: Eröffnung soll im Jahr 2020 sein. Notwendig dafür ist die Bearbeitung einer Reihe weiterer Kapitel: Anfang 2017 beginnt die Bauleitplanung mit einer zweistufigen Beteiligung der Öffentlichkeit (Bürgerinformationsveranstaltung im Februar, förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung im Herbst) und anschließendem Beschluss des Stadtrates.

Nach Abschluss des Architektenwettbewerbs und des anschließenden förmlichen VgV-Verhandlungsverfahrens mit den wichtigsten Fachplanern wird das Betriebskonzept unter Beteiligung des Sports, der Schulen und der Verwaltung erarbeitet, der Businessplan erstellt und ebenfalls den städtischen Gremien zum Beschluss vorgelegt. Neben der Hochbauplanung sind dabei Fragen der Bodenordnung, der technischen Versorgung sowie komplexe steuer- und gesellschaftsrechtliche Aspekte darzustellen und zu entscheiden.

Wenn alle notwendigen Beschlüsse vorliegen, sieht der Zeitplan als weitere Kapitel die Genehmigungsplanung, das Baugenehmigungsverfahren sowie die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen vor. Diese Schritte werden jeweils begleitet durch Beratungen und Beschlüsse in den SWB-Aufsichtsräten und den Gremien das Stadtrates. Diesem Zeitplan folgend ist ein Baubeginn für 2019 terminiert.

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