Außenminister-Treffen und Klimagipfel im WCCB Große Bühne für Bonn

Bonn · Mit zwei hochkarätigen Veranstaltungen kehrt Bonn 2017 nach Jahren der Abstinenz auf die internationale Bühne der Weltpolitik zurück: Das G 20-Treffen im Februar und die Weltklimakonferenz COP23 im November.

Im Zuge der deutschen Präsidentschaft in der Gruppe der 20 größten Industrienationen und Schwellenländer werden zunächst am 16. und 17. Februar unter anderem die Außenminister, darunter die neuen der USA und Deutschlands, mit ihren Kollegen aus so unterschiedlichen Ländern wie China, Russland, Indien, Japan oder Saudi-Arabien zu einem Vorbereitungstreffen im World Conference Center (WCCB) zusammentreffen.

Die Stabilität der Weltwirtschaft werde im Mittelpunkt der deutschen Präsidentschaft stehen, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Womit sich die Ressortminister in Bonn konkret beschäftigen werden, möchte das Auswärtige Amt in Berlin noch nicht mitteilen. Auch zu den Vorbereitungen, dem Umfang und Ablauf der Veranstaltungen macht die Behörde keine Angaben. Die Vorbereitungen seien erst in einem frühen Stadium, erklärte gestern ein Ministeriumssprecher in Berlin auf eine Anfrage des GA.

Teilnehmer aus 190 Staaten erwartet

Weitaus mehr Aufsehen dürfte ohnehin die Weltklimakonferenz COP23 erregen, die vom 6. bis 17. November ebenfalls im WCCB stattfinden wird. Bonn war erst Mitte November bei der letzten Konferenz in Marrakesch kurzfristig als Standort ausgewählt worden, da die gastgebenden Fidschi-Inseln sich zur Ausrichtung nicht in der Lage sehen. Insgesamt rechnet das WCCB mit rund 20.000 Teilnehmern aus 190 Staaten.

Maximal seien wohl rund 12.000 Konferenzteilnehmer in Bonn, schätzt Christina Esser, Leiterin des Veranstaltungs-Managements im WCCB. Weil das Raumangebot für diesen Anlass bei Weitem nicht ausreiche, werde derzeit über die Verbindung mit anderen möglichen Veranstaltungsorten und über Standorte für Tagungszelte nachgedacht. „Für uns ist das jedenfalls eine große Ehre und wird Bonn damit weltweit als Standort der Vereinten Nationen ins Gespräch bringen“, freut sich Esser.

Erinnerungen an große Konferenzen werden wach

Bonn ist Sitz unter anderem des UN-Klimasekretariats. Zur Vorbereitung auf den Herbsttermin ist deshalb vom 8. bis 15. Mai auch die Vorab-Konferenz Subsidiary Bodies (SB 46) im WCCB angesetzt.

Bei diesen Nachrichten werden Erinnerungen wach an die ersten UN-Klimagipfel 1999 und 2001 in Bonn, an die international viel beachteten Afghanistan-Gespräche auf dem Petersberg 2001 und 2002 oder die Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien 2004. Die bisher größte internationale Veranstaltung in der Stadt mit rund 6.000 Teilnehmern war 2008 die Vertragsstaatenkonfernz zur UN-Konvention für Biologische Vielfalt.

Verkehr, Hotels und Sicherheitskräfte stehen vor großen Herausforderungen

Wenn im Februar die Außenminister und weitere hochrangige Diplomaten und im November auch zahlreiche Staats- und Regierungschefs nach Bonn kommen, wird das nicht nur die Transport- und Beherbergungs-Logistik vor noch größere Herausforderungen stellen, sondern auch die Sicherheitskräfte. „Die Bonner Polizei hat mit den intensiven Vorbereitungen begonnen. Dabei wird sie vom Ständigen Stab der Polizei Köln unterstützt“, sagt Polizei-Pressesprecher Frank Piontek zum G20-Treffen im Februar. Die Sicherheit der hochrangigen Teilnehmer habe oberste Priorität. Zu Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrsbeeinträchtigungen könne man derzeit noch keine konkreten Angaben machen. Anmeldungen für Protestveranstaltungen gebe es bislang nicht.

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