Bad Godesberger Rathauszeile Pläne für Ärztezentrum und Reha-Klinik

BAD GODESBERG · Seit Jahren wird über die Zukunft der kurfürstlichen Zeile diskutiert. In einigen Gebäuden hat sich bereits etwas getan. Wie das Rathaus künftig genutzt werden soll, ist nach wie vor unklar. Im Gespräch sind eine Ärztehaus und eine Reha-Klinik.

Einen Beschluss gibt es zwar noch nicht, Pläne allerdings schon. Ein Facharztzentrum steht genauso zur Diskussion wie die Nutzung als Reha-Klinik – oder eine Kombination aus beidem. Sollte sich der erste Vorschlag durchsetzen, soll im Rathausneubau ein interdisziplinäres Facharztzentrum unterkommen, beschreibt Stephan Martini, der das Projekt mit entwickelt.

Dabei handele es sich um Mediziner, die bereits in Bad Godesberg ansässig sind. Dadurch, dass die Praxen nebeneinander unter einem Dach angesiedelt werden, ergeben sich Synergieeffekte, „Prozesse werden verbessert“, beschreibt Martini. So gebe es Vorteile für die Patienten, wie zum Beispiel verkürzte Wartezeiten, außerdem sei das Zentrum gut mit Bus und Bahn erreichbar. Und: Ein solches Zentrum sei „gut zur Optimierung des fachärztlichen Angebots“.

„Ein Kernelement ist ein ambulanter OP-Bereich“, führt Martini aus. Dort sollen zum Beispiel dermatologische Eingriffe vorgenommen werden. Generell gehe es darum, das Gebäude im Bestand zu erhalten und umzunutzen. Außerdem würde man Verantwortung für die anderen Bestandsgebäude übernehmen. Soll heißen, dass auch das alte Rathaus saniert „und anschließend den Godesbergern zurückgegeben werden soll“, zum Beispiel für die Bürgerdienste und den dort verbliebenen Rathausbetrieb, so Martini.

Man könne sich auch vorstellen, mit den Planern des anderen Vorschlags – der stationären Reha-Klinik – zusammenzuarbeiten. Es sei auf jeden Fall möglich, „dass beides unabhängig voneinander auf den städtischen Flächen realisiert wird“, ist Martini sicher.

Die Entwickler der stationären Reha-Klinik wollten sich gegenüber dem General-Anzeiger noch nicht äußern. Dem Vernehmen nach soll die Klinik in einem Neubau realisiert werden. Sie soll über rund 160 Betten verfügen, 230 Mitarbeiter sollen sich um die Patienten kümmern. Wie der GA erfuhr, ist auch in diesem Fall geplant, rund 1000 Quadratmeter der bereits vorhandenen Fläche den Bad Godesbergern zur Verfügung zu stellen – als Rathaus und als Standesamt.

Dass offen über die Pläne diskutiert wird, ist der Wunsch des Vereins Haus & Grund Bad Godesberg, der deshalb zu einer Versammlung einlädt.„Wir sind darum bemüht, für den Standort Bad Godesberg etwas Gescheites und von den Bad Godesbergern Gewolltes zu erreichen“, erklärt Vorsitzender Pitt Hoffmann das Engagement des Vereins. Mit dabei ist dann auch die Independent Bonn International School, die laut Haus & Grund ihre Pläne für die kurfürstliche Zeile rund um den Max-and-Mary-Kindergarten vorstellen wird.

Wie berichtet, möchte die Schule dort einen Kindergarten-, Schul- und Musikcampus ansiedeln. Man befinde sich im Gespräch mit den Vorhabenträgern, „um eine Gesamtlösung für die kurfürstliche Zeile zu finden“, heißt es seitens der Stadt. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

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