Bonn-Center Der Abriss hat begonnen

Bonn · Am Bonn-Center nagen die ersten Abrissbagger. „Vergangene Woche hat die Entkernung im Flachbau begonnen“, erklärte ein Sprecher von Art-Invest Real Estate, Investor und Projektentwickler am Bundeskanzlerplatz. Auf der Rückseite des Gebäudes wird auch schon an der Außenfassade gearbeitet.

Kommende Woche gehe es im Hochhaus langsam los, so der Sprecher. Wie auch im Flachbau werden Teppiche und Kabel entsorgt, so dass nur noch der nackte Beton übrigbleibt. „Das betrifft nicht die Ärzteetagen“, heißt es bei Art-Invest. Die Praxen würden das Center spätestens Ende Oktober verlassen. Vor November werde mit der Fassade nichts passieren.

Wie berichtet, werden die Gebäude am Fuß der Reuterbrücke nach und nach abgetragen. Danach soll an der Stelle – voraussichtlicher Spatenstich Sommer 2017 – ein neues Stadtquartier entstehen. Wieder mit einem Hochhaus, das voraussichtlich 18 Etagen haben wird. Die drei damit verbundenen flachen Blöcke haben fünf bis sechs Stockwerke. Es wird eine Zufahrt und zwei Tiefgaragen geben. So entstehen insgesamt rund 60.000 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche. Derzeit sind es etwa 34.000. Eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise soll das Bonn-Center mit dem benachbarten Neubaugebiet verbinden. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Quartier in der ersten Jahreshälfte 2020 fertig sein.

Für den Mercedes-Stern läuft die Uhr wohl ab. Er werde wohl erst mit Beginn der Abrissarbeiten am Hochhaus demontiert. Noch gebe es mit Daimler-Benz einen Mietvertrag über die Fläche auf dem Dach. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass er später wieder aufs Dach zurückkehrt, erklärte der Investor. Viele andere Mieter sind schon seit Längerem ausgezogen, darunter ein Fitnessstudio, die Bowlingbahn und das Pantheon, das zur Halle Beuel übersiedelt.

Das Bonn-Center wurde im November 1969 eröffnet. Nach glanzvollen Jahren zog 1988 das Hotel Steigenberger aus. Die sechs oberen Etagen wurden in Büroflächen verwandelt. 2011 zog die Post aus. Der Block verwaiste immer mehr. 14 von 18 Etagen waren schließlich ungenutzt.

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