Hafa-Unternehmensgruppe stellt Pläne vor Gewerbe und Wohnen auf dem Haribo-Areal

BAD GODESBERG · Wohnungen, Labore, Büros und ein neuer Haribo-Shop: So lässt sich kurz zusammenfassen, was in den nächsten Monaten und Jahren auf dem ehemaligen Haribo-Grundstück zwischen Friesdorfer, Truchseß- und Weißenburgstraße entstehen soll.

Um die seit Jahren brachliegende Fläche zu entwickeln, hat die Hafa-Unternehmensgruppe, ein Zusammenschluss von vier Bad Godesberger Unternehmern, das rund 25.000 Quadratmeter große Areal Mitte September gekauft; am Donnerstag wurden die Pläne vorgestellt.Mit dabei waren auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe. Das Gelände werde in drei Schritten erschlossen, erläuterte Architekt Frank Piotrowski, der gemeinsam mit Harald Gude, Andreas Thamm und Achim Carl die Hafa-Gruppe bildet.

Zunächst ist der Abschnitt an der Reihe, der direkt an die Traditionsfirma Stolle grenzt. Dort sollen vermutlich ab Mitte 2017 ein Büro- und ein Laborgebäude entstehen, in die die Sicat GmbH einziehen wird. Im nächsten Schritt wird im Mittelteil der neue Werksverkauf von Haribo gebaut, er soll rund 1000 Quadratmeter groß sein. Falls es möglich ist wird dann auch schon in diesem Abschnitt die Hochgarage installiert, in der 120 bis 130 Autos Platz finden sollen.

Zum Schluss entstehen auf dem Areal mehrere Häuser, in denen sich auf 6000 Quadratmetern insgesamt 100 Wohnungen in verschiedenen Größen befinden werden, und zwar am Standort des aktuellen Haribo-Werksverkaufs. Die Fläche werde entsiegelt und begrünt, erläuterte der Architekt. Hinzu kämen Spielflächen für Kinder.

„Es geht darum, preiswerten Mietwohnraum zu schaffen“, sagte Piotrowski. „Wir wollen einen Mix erreichen.“ Soll heißen, dass Junge und Alte, Singles und Familien einziehen sollen. Die Gebäude werden in einem U angeordnet, in der Mitte befindet sich eine Grünfläche. Die Häuser, die parallel zu Truchseß- und Weißenburgstraße liegen, werden zweigeschossig, die zur Friesdorfer Straße hin bestehen aus drei Geschossen. Hinzu kommt vermutlich jeweils noch ein Staffelgeschoss.

Nachhaltiges Bauen sei die Devise, so der Architekt. So werden unter anderem die Dächer begrünt, die Gebäude werden über Erdwärme geheizt und Photovoltaikanlagen installiert. Die Erschließung des Grundstücks erfolgt über die Friesdorfer Straße: gegenüber der Feuerwache für die Gebäude der Sicat GmbH, Haribo-Shop und Wohnungen sind künftig über die Verlängerung der Elsässer Straße erreichbar. „Damit werden Weißenburg- und Truchseßstraße beruhigt“, so Piotrowski.

Man sei sehr froh, dass man nun eine Fläche habe, auf der das Unternehmen zusammengezogen werden könne, sagte Jochen Kusch von der Bonner Sicat GmbH, die Soft- und Hardwarelösungen für Zahnarztpraxen und Kliniken entwickelt. Vor zehn Jahren als Ausgründung des Forschungszentrum caesar mit zwölf Mitarbeitern gestartet, zählt die Firma nun 130 Angestellte. „Da das Wachstum anhält, brauchen wir neue Flächen“, erklärte Kusch. Man habe sich viele Standorte angeschaut, das Areal in Friesdorf sei das Beste gewesen. Ein Gebäude werde sofort genutzt, das andere zunächst vermietet. „Da können wir dann hineinwachsen“, so Kusch. Die Sicat finanziert ihren Bau selbst, den Rest übernimmt die Hafa-Gruppe. Insgesamt werden rund 30 Millionen Euro investiert. Mitte 2018 sollen der erste und zweite Bauabschnitt, Anfang 2020 dann auch der dritte fertig sein.

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