Stadtentwicklung in Meckenheim CDU legt Konzept für die nächsten Jahre vor

MECKENHEIM · Vier Jahrzehnte hat die Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl darüber gewacht, dass der Siedlungsdruck, der von Bonn ausging und Meckenheim von einer 5000- zur 25.000-Einwohner-Stadt wachsen ließ, in geordnete Bahnen gelenkt wurde. Jetzt legt die CDU ein Konzept für die nächsten Jahre vor.

 Das Baugebiet „Sonnenseite“ erweitert die Stadt Meckenheim in Richtung Norden.

Das Baugebiet „Sonnenseite“ erweitert die Stadt Meckenheim in Richtung Norden.

Foto: Axel Vogel

Die CDU sehe sich als stärkste Ratspartei in der Verantwortung, betonten Stadtverbandsvorsitzende Katja Kroeger, Fraktionsvorsitzender Joachim Kühlwetter und Diplom-Geograf Carsten Kolenda, als sie ihr 30 Seiten umfassendes Stadtentwicklungskonzept 2020plus vorstellten.

Erarbeitet wurde das Konzept seit 2013 von Kolenda und Kühlwetter unter Beteiligung der Bürger. Bei der Herangehensweise – von der Analyse über die Definition der Ziele bis zur Identifizierung von schließlich zwölf Handlungsfeldern – sei der Satz „Alles hängt mit allem zusammen“ wesentlicher Grundsatz gewesen.

So solle ein „behutsames Wachstum“ dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten und die erforderliche Infrastruktur bezahlbar zu machen. Viele Maßnahmen seien seither von Rat und Stadt schon auf den Weg gebracht worden, zum Beispiel die Ausweisung neuer Baugebiete wie der „Sonnenseite“ und die Erweiterung des Industrieparks durch den Unternehmerpark Kottenforst, der bald in die Vermarktung gehe und zukünftig Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze generieren werde.

Dringenden Handlungsbedarf sehen die beiden Autoren jedoch auch gerade jetzt. Denn der Landesentwicklungsplan (LEP) NRW, der sich im Regionalplan niederschlage, werde gerade überarbeitet und für die nächsten 15 Jahre festgeschrieben. Dies biete die Möglichkeit, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen, um das von der CDU angestrebte „behutsame Wachstum“ der Stadt voranzutreiben.

Die überörtliche Planung im Blick haben

Da nur noch wenige Siedlungsflächen für Baugebiete zur Verfügung stünden, sei die CDU bereits mit der Stadtverwaltung im Gespräch, um geeignete Flächen zu identifizieren und auf die Gestaltung des neuen Regionalplans entsprechend einzuwirken. „Wir dürfen die überörtliche Planung nicht vernachlässigen“, sagte Kühlwetter. Im neuen Regionalplan soll auch eine jetzt noch verzeichnete S-Bahn-Schleife entfallen, die nicht mehr realisiert werden soll. Dann könnte ein neues Baugebiet „Am Weinberg“ ausgewiesen werden, das schon jetzt Siedlungsfläche ist.

Als weitere Siedlungsflächen zur Verfügung stünden nur noch der Merler Keil III, wo es aufgrund des Bürgerwillens zurzeit keine Bestrebungen zur Bebauung gebe, und der zweite Bauabschnitt der nördlichen Stadterweiterung, der erst nach dem Bau der Ortsumgehung realisiert werden könne.

Einen Bebauungsplan gebe es bereits für das Neubaugebiet „Am Viethenkreuz“, wo Verhandlungen des Erschließungsträgers mit den Grundstückseigentümern stattfinden. Eine weitere Maßnahme zur Gewinnung von Wohnraum sei die Innenverdichtung, wie sie schon im Umfeld der Hauptstraße vorangetrieben werde.

Der Rhein-Sieg-Kreis sei eine Wachstumsregion – diese Chance müsse man nutzen, betonte Kühlwetter. Während die Bevölkerungsentwicklung in anderen Teilen Deutschlands mit den Worten „weniger, älter und bunter“ beschrieben werden müsse, gelte hier „mehr, älter, bunter“. Den Bevölkerungsrückgang in Meckenheim zwischen 2004 und 2011 führten Kolenda und Kühlwetter auf zu wenige Neubaugebiete zurück.

Auch der Kita-Ausbau soll vorangetrieben werden

Die künftige Bebauungsstruktur müsse auch bedarfsgerechten Wohnraum und kleinere, barrierefreie Wohnungen vorsehen. Da sich steigende Einwohnerzahlen auch auf Kinder- und Schülerzahlen auswirken, müsse zum Beispiel auch der Ausbau der Kindertagesstätten vorangetrieben werden.

Beispielhaft sei die nördliche Meckenheimer Stadterweiterung, wo im Neubaugebiet ein Familienzentrum und altersgerechte Wohnungen entstanden sind. „Man kann nicht alles umsetzen: Politiker gestalten den Rahmen für eine bestmögliche städtische Entwicklung. Mit Leben füllen müssen ihn Privatleute, Wohnungsbaugesellschaften und Investoren“, sagte Kühlwetter.

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