Zukunft Bad Neuenahr-Ahrweiler Mit dem Masterplan die Zukunft meistern

KREISSTADT · Der Wettbewerb im Einzelhandel wird zunehmend schärfer. Internet und Discounter übernehmen immer häufiger den Vertrieb von Produkten des mittelfristigen und langfristigen Bedarfs. Das führt unweigerlich zu negativen Veränderungen in den Innenstädten.

Die Stadt Neuenahr-Ahrweiler hat sich das Ziel gesetzt, die innerstädtischen Einkaufslagen langfristig und dauerhaft zu stärken. Wesentliches Werkzeug dafür ist das Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Ein Instrument für Politik und Verwaltung. Ein Umsetzungskonzept ist hingegen der Masterplan Einzelhandel, der viele Väter hat und nach vierjähriger Entwicklungsphase heute Abend im Rat der Kreisstadt vorgestellt wird.

„Auf viele Beine stellen“, war das Motto, mit dem der Rat 2012 die Verwaltung beauftragte, den Masterplan zu erstellen. Die holte sich das Beratungsunternehmen Junker & Kruse aus Dortmund mit ins Boot, setzte auf einen Arbeitskreis mit Vertretern von Tourismus bis Werbegemeinschaften.

Ziel: Die Akzeptanz des Masterplanes und die Mitwirkungsbereitschaft an künftigen Projekten steigern, Ideen aus Workshops und Bürgerinfos wurden eingebracht. Und, so Bürgermeister Guido Orthen: „Mit der Qualitätsstadt-Initiative (2013), der Initiierung des Stadtportals (2014) sowie der Einstellung einer Citymanagerin (2016) wurden bereits einige Maßnahmen aus dem Entwurf des Masterplans umgesetzt.“ Über das Gesamtpaket will der Stadtrat befinden.

Ziele des Masterplans sind neben der „Stadt der kurzen Wege“ die räumliche Konzentration des Einzelhandels „auf städtebaulich wünschenswerte Standorte“ und auch die Sicherung von Attraktivität und Vielfalt des Angebotes sowie der zentralörtlichen Funktion von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wobei nach Analyse 65 Prozent der Kunden aus der Kreisstadt selbst kommen und 28 Prozent aus den Kreiskommunen.

Der Einzelhandelsstandort Bad Neuenahr-Ahrweiler mit seinen 28 000 Einwohnern verfügt insgesamt über rund 68 000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Diese verteilen sich auf 380 Betriebe, die im Rahmen der Einzelhandelsbestandserhebung kartiert wurden. Die vorherrschende eher kleinteilige Betriebsgrößenstruktur ist laut Junker & Kruse dabei sowohl als Chance (Vielfalt und Individualität) als auch als Risiko (Problematik der Nachnutzung) zu verstehen.

Die Berater stellen zudem fest: „Die gute Ausgangssituation in der Stadt hat zur Folge, dass es zukünftig sowohl um den quantitativen Ausbau, als auch um eine qualitative Sicherung und Verbesserung der Angebotssituation gehen muss.“

Stärken und Schwächen wurden herausgearbeitet, ergänzt um Ergebnisse einer Kundenbefragung. Ein Beispiel: „Die Öffnungszeiten der Geschäfte sind nicht besucherfreundlich. Die Abstimmung von Kernöffnungszeiten erscheint notwendig.“ Oder: „In Bad Neuenahr-Ahrweiler fehlt ein Alleinstellungsmerkmal.“ Da setzt der Masterplan auch auf die Heilbadfunktion und will dem Manko durch einen Slogan wie „Kaufen und Erholen“ entgegenwirken.

Dies mit Maßnahmen wie Citymanager, Existenzgründer- und Ansiedlungsförderung, städtebaulicher Aufwertung und auch Veranstaltungen wie dem Fest der guten Laune in Bad Neuenahr sowie Stadtmarketing.

Final heißt es dann dazu in der Empfehlung: „Die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen ist abhängig von der Einbindung und Motivation der örtlichen Akteure. Die Stadt kann lediglich den städtebaulichen und rechtlichen Rahmen für die Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche vorgeben.

Mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept und dem Masterplan Einzelhandel für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler liegen nun zwei eng miteinander verzahnte Steuerungsinstrumente vor, die Investitionssicherheit für private und öffentliche Akteure bieten. Darüber hinaus ermöglichen Förderprogramme des Landes und des Bundes weitere Anschubfinanzierungen und Anreize für private Investitionen.“

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